Jetzt grüble ich schon mehrere Tage darüber, wie ich diesen Blog am sinnvollsten starten könnte. Denn es gibt so viele Themen, über die es sich zu schreiben lohnt und die es mal wert wären, aus einer anderen Perspektive betrachtet zu werden.

Nun bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es wohl Sinn macht, zu aller erst mit einigen Grundlagenthemen anzufangen, auf die ich dann später aufbauen als auch zurückgreifen kann. Das macht es auch einfacher, die Blogeinträge kürzer zu halten. Und was würde sich da besser eignen als das Thema Motivation und Lernen.

Ich will dabei ein sehr einfaches Modell konstruieren, dass auch für spätere Erklärungen verwendbar ist. Und um es gleich vorweg zu sagen: Natürlich vereinfache ich hier radikal. Die Wirklichkeit ist sehr viel komplexer. Aber es geht im Moment vor allem darum, grundlegende Zusammenhänge aufzuzeigen und zu verstehen.

Genug Einleitung… Los geht’s.

Der Mensch ändert sich durch…

Marc, einer der Seminarleiter während meiner Ausbildungen, meinte immer: „Der Mensch verändert sich, wenn er grosse Ziele oder grosse Schmerzen hat.“

Darin steckt viel wahres. Und obwohl ich ihm grundsätzlich zustimme, möchte ich den Satz doch etwas erweitern. „Der Mensch verändert sich schnell, wenn er grosse Ziele oder grosse Schmerzen hat.“

Lernen ist hierbei ein sehr allgemein gehaltener Begriff, der auch das Lernen von neuem Verhalten sein kann. Also auch jede Verhaltensweisen, die wir schnell ablegen und verändern möchten, wie z.B. bei Diäten, Burnout, Alkoholabhängigkeit oder ähnlich negativem Zeug.

Tja, und was liegt zwischen diesen beiden Extremen? Dort wo du weder ein grosses Ziel, noch grosse Schmerzen hast? Das ist der Bereich der Wiederholungen.

 

Vereinfachtes Motivationsschema

Beispiele gefällig?

Grosse Ziele: Stell dir vor, du ladest deine Traumfrau oder deinen Traummann das erste Mal zu dir nach Hause ein. Plötzlich ist das ungeliebte Putzen, Staubsaugen und Aufräumen der Wohnung kein Problem mehr.

Grosse Schmerzen: Wie oft hast du als Kind auf eine heisse Herdplatte gefasst, um zu lernen, dass das keine gute Idee ist? (Ich hoffe, deine Antwort liegt irgendwo zwischen 0 und 1… ansonsten haben wir hier an anderes Problem 😉 )

Wiederholungen: Erinnere dich einfach mal daran, wie die meisten von uns, und du vielleicht auch, Vokabeln gebüffelt haben. Wiederholen, wiederholen und nochmals wiederholen, bis es zu den Ohren heraus kommt. Manchmal ging es schneller, manchmal langsamer. Je nachdem, wie motiviert wir waren und uns das Thema gefallen hat.

 

Die Evolution macht es möglich

Betrachtet man die Evolution, dann macht dieses Verhalten auch Sinn. Sind unsere Vorfahren damals bei der Nahrungssuche einem Bären begegnet oder haben sie sich an einem Feuer verbrannt, dann war es wichtig, diese Lektion schnell und langfristig zu lernen. Gleiches galt für Erfolge, wenn zum Beispiel eine Stelle mit köstlichen Beeren gefunden wurde.

In unserem Körper werden diese Ereignisse bis heute durch die Ausschüttung von Hormonen und Neurotransmittern, insbesondere durch das bekannte „Glückshormon“ Dopamin, markiert. Diese Ausschüttungen aktivierten unterschiedlichste Regionen in unserem Körper.

Bezogen auf unser Denken sind die hohen Hormon- und Neurotransmitterwerte ein Zeichen für unser Gehirn, dass gerade eine sehr wichtig Lektion passiert, die schnell und langfristig gespeichert werden sollte. Langfristig bedeutet hier, dass quasi eine dicke neuronale Autobahn zu dieser Erinnerung gelegt wird, die immer abrufbar ist. Dadurch wird Veränderung im Gehirn zementiert.

Niedrige Werte hingegen reflektieren in unserem Körper das tägliche Leben. Ein stetiges Auf und Ab. Unser Gehirn verarbeitet zwar alle Informationen, doch speichert diese nur sehr lose. Meistens schaffen es die Informationsbrocken noch nicht einmal über das Kurzzeitgedächtnis von 30 Sekunden hinaus.

Wollen wir trotzdem etwas ins Langzeitgedächtnis bringen, wie die ungeliebten Vokabeln, dann muss die Information immer wieder wiederholt, quasi aufgefrischt werden. Mit jeder Wiederholung wird die neuronale Vernetzung etwas stärker und permanenter. Quasi wie ein Trampelpfad, der sich durch häufigere Benutzung langsam zu einem Weg verändert.

 

Der Einfluss auf unser Lernen

Skater am StrandWenn Du Dein Verhalten ändern möchtest oder etwas leicht und schnell lernen willst, dann macht es Sinn, die Menge an positiven Neurotransmitter, wie das Dopamin, zu erhöhen. Damit verschiebst du deine Position auf der obigen Darstellung weiter nach rechts und teilst Deinem Gehirn mit, dass jetzt etwas wichtiges kommt. Du lernst somit einfach und schneller.

Und wie geht das? Ganz einfach: Hab Spass 😉

Hört sich jetzt nicht unbedingt wie ein kluge Weisheit an, ist aber neurobiologisch bewiesen. Wenn Dir etwas Spass macht, werden Glückshormone und „positive“ Neurotransmitter ausgeschüttet, die das Lernen erleichtern. Denn je mehr positive Neurotransmitter ausgeschüttet werden, desto schneller und leichter geht das Lernen und die Verhaltensänderung. Und Spass macht es nebenbei auch noch. Also kein Quälen, Entbehrungen oder Disziplin.

Unter diesem Blickwinkel eröffnet sich auch bei schwierigen Themen eine andere Verhaltensweise. Anstatt bei Stress und Diäten nun ständig auf das „Ich darf nicht…. “ zu konzentrieren und damit alles schwere zu machen, verschiebt sich der Blickwinkel nun darauf, wie du etwas mit mehr Spass machen kannst. Ganz egal um welches Thema es sich dabei handelt.

Und hier darf jeder seiner kreativen Ader freien Lauf lassen. Mag zwar für einige am Anfang ungewohnt sein, aber du wirst sehen, dass sich mit der Zeit der Erfolg fast von selbst einstellt.

Deswegen, und das werde ich noch häufiger betonen: Wenn Du eine Veränderung in Deinem Leben durchführen willst, dass sorge dafür, dass Du dabei Spass hast und positiv gelaunt bist.

 

TLTR: Leben ist Veränderung und darf daher Spass machen.